Im Oktober 1998 wurde Matthew Shepard, ein junger, schwuler Student an der University of Wyoming in Laramie, entführt, brutal zusammengeschlagen, an einen Zaun gebunden und sterbend auf einem einsamen Feld unter dem Sternenhimmel zurückgelassen. Fünf Tage später erlag er in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Am Vorabend des 20. Jahrestages widmete Craig Hella Johnson ihm sein erstes konzertantes Werk Considering Matthew Shepard.
Johnson hat in seinem dreiteiligen Fusion-Oratorium eine Vielzahl verschiedener Musikstile zu einem einheitlichen Ganzen verwoben. Dabei vertonte er eine große Bandbreite an Texten von Dichtern wie Hildegard von Bingen, Lesléa Newman, Michael Dennis Browne und Rumi. Dazu kompilierte er Passagen aus Matthew Shepards Tagebuch, Interviews und Schriften seiner Eltern, Zeitungsberichten und weiteren Texten.
„Considering Matthew Shepard demonstriert die Fähigkeit der Musik, Tragödien zu erfassen, zu transformieren und zu transzendieren. Kraftvoll kathartisch führt sie uns von Schrecken und Trauer zu einem höheren Verständnis des menschlichen Daseins und befähigt uns auszuhalten“, schrieb die Washington Post. Jason Marsden, Geschäftsführer der Matthew Shepard Foundation, nennt das Werk „die bei weitem komplexeste, schönste und unnachgiebigste künstlerische Antwort auf dieses ruchlose Anti-Schwulen-Hassverbrechen“.
Die Berliner Cappella möchte mit diesem Konzert in zeitlicher Nähe zum Christopher Street Day ein Zeichen gegen Homophobie und Hassverbrechen an Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität setzen.